BRAUN SK

Braun SK 61 Schneewittchensarg

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Der Braun SK 61 oder auch „Phonosuper SK 61“ ist eine Radio-Plattenspieler-Kombination, die 1956 vom Unternehmen Braun vorgestellt wurde. Sie besteht aus einem Röhrenradio und einem Plattenspieler in einem ganzseitig geschlossenen Gehäuse aus Metall und Holz mit Acrylglasabdeckung. Entworfen wurde der auch „Schneewittchensarg“ genannte Phonosuper SK von Hans Gugelot und Dieter Rams. Er war eines der ersten Braun-Produkte, welches das damalige neue Produktdesign des Unternehmens repräsentierte.

Braun SK61 - Zeitlos schön.

Braun SK61 – Zeitlos schön.

Der „SK 6“ [Typ RC4] war das erste Stereo-Modell aus der Phonosuper-Serie. Um die Stereo-Wiedergabe von Schallplatten zu ermöglichen, musste die elektronische Schaltung des „SK 6“ verändert werden. So wurde das Radioteil mit sechs Elektronenröhren bestückt: ECC85, EF89, EBF89, ECC83, EL95, EL95. Bei den vorherigen Modellen waren es nur fünf Elektronenröhren. Der Stereo-Röhrenverstärker hat eine Ausgangsleistung von 2 × 2 Watt sowie einen Schiebeschalter auf der Rückseite, der einen Seitenwechsel der Lautsprecherboxen bei Stereo-Wiedergabe ermöglicht.
Eine weitere Änderung war, dass der neue Braun Stereo-Plattenspieler Modell „PC4“ verbaut wurde, der über einen Stereo-Kristalltonabnehmer ELAC KST102 verfügt, sowie eine halbautomatische Aufsetzhilfe. Der Plattenteller wurde anfangs mit einem hellgrauen Gummiring anstelle der bisher verwendeten fünf Gummiauflagen ausgestattet und hatte für Single-Schallplatten keinen Zentrierstern mehr, sondern ein rundes Zentrierstück [Mittelloch-Adapter]. Die bis dahin verbaute getrennte Höhen- und Tiefenregelung wurde durch einen Klangregler sowie einen Balance-Regler ersetzt.
Der „SK 61“ [Typ RC41] von 1962 ist äußerlich und in seinen Funktionen identisch mit dem „SK 6“, unterscheidet sich jedoch im elektronischen Aufbau. Das Empfängerteil des Radios arbeitet bei AM mit sechs Kreisen und bei FM mit 10 Kreisen. Die vorherigen Modelle hatten sechs AM-Kreise und neun FM-Kreise. Das Empfängerteil besteht aus drei Elektronenröhren vom Typ ECC85, ECH81 und EBF89, die beim Plattenspieler- oder Tonbandbetrieb abgeschaltet werden, während die zweite Endstufenröhre [EL84] eingeschaltet wird. Für die Stereowiedergabe musste ein externer zweiter Lautsprecher angeschlossen werden. Eine Stereowiedergabe im Radiobetrieb war nicht möglich; erst 1964 begann die Rundfunk-Übertragung mit Stereo-Ton auf UKW.
Der Stereo-Röhrenverstärker des „SK 61“ arbeitet mit einer ECC83 als Vorstufe und zwei Endstufenröhren vom Typ EL95 und EL 84, die Leistung beträgt 3/2 Watt. Ein Schiebeschalter auf der Rückseite ermöglicht einen Seitenwechsel der Lautsprecherboxen bei Stereo-Wiedergabe. Im „SK 61“ wurde auch der Stereo-Plattenspieler „PC4“ mit halbautomatischer Aufsetzhilfe verbaut. Dieser verfügt über einen Stereo-Kristalltonabnehmer ELAC KST102 sowie einem weißen geraden Tonarm.
Als der Stereo-„Phonosuper SK 611962 vorgestellt wurde, kostet dieser 448,- DM und 1963 schon 495,- DM.

Ich habe wirklich jahrelang nach einem top erhaltenen Gerät gesucht und bin schließlich in Hamburg fündig geworden. Dieser SK61 wurde von einem Fachmann komplett restauriert und steht nun wieder da wie damals in den 60er Jahren in der Schaufensterauslage des Radioladens.

Folgende Arbeiten wurden am Objekt durchgeführt:

  • Das Gerät wurde in alle Einzelteile zerlegt. Sämtliche Bauteile bis ins kleinste Detail wurden gereinigt, poliert und einige durch Neue ersetzt.

  • Alle Kontakte wurden erfrischt, so dass kein Kratzen mehr vorhanden ist.

  • Das Radioteil wurde komplett technisch überholt: Kondensatoren, Elkos, Widerstände, Röhren, Skalenlampe und vieles mehr wurden getauscht.

  • Der Plattenspieler wurde komplett revidiert: alle Teile wurden gereinigt, neu geschmiert, neu eingestellt, der Tonabnehmer erneuert.

  • Das Gehäuse wurde komplett sandgestrahlt und in der originalen Braun Schneewittchen-Farbe in seidenmatt aufwendig neu lackiert.

  • Die Beschriftungen wurden aufwendig durch Siebdruckverfahren und spezieller Farbe auf das Gehäuse gedruckt.

  • Die Acrylhaube ist nagelneu, wie das Original.

  • Die Seitenteile wurden aufgefrischt.

  • Sämtliche Schrauben wurden durch neue VA Schlitz Schrauben ersetzt.

  • Neues Netzkabel + Netzstecker.

  • Neue Stoffe wurde hinter den Lamellen verklebt.

Braun SK 2/2

Die Rundfunkgeräte SK 1 und SK 2 zählten zu den ersten sichtbaren Ergebnissen des 1955 eingeschlagenen neuen Weges bei Braun. Die Typenbezeichnung SK steht für „Super Klein“. Erstmals auf der Funkausstellung 1955 in Düsseldorf als revolutionär vorgestellten Geräten schockierte damals Braun die Branche.
Moderne, klare, schlichte Form, schönes Material, helle Farben, sinnvoller Aufbau, technische Höchstleistung. Hervorragende Formschöpfer haben die neuen Braun-Modelle auf die wesentlichen neue Designlinie abgestimmt und dabei bewusst auf das modische oder reißerische verzichtet.
Auch Dieter Rams, der 1955 seine Tätigkeit bei Braun begann, hatte bereits mit SK 1 und SK 2 zu tun. 
Das Radiogerät mit seinem aus Bakelit hergestelltem lackierten Gehäuse, weißer Lochblechfront und den schlichten Bedienelementen ist ein wegweisendes Produkt deutschen Nachkriegs-Designs.
Mit der runden Skala und zwei schlichten Knöpfen ohne jegliche Beschriftung hoben sich SK 1 und SK 2 wohltuend von den damaligen Wettbewerbsprodukten ab. Die Radien der Gehäuse und der Bedienelemente sind wohlproportioniert. Durch seine formale Klarheit, die geringe Größen und dezente Farbigkeit harmonierte das Gerät mit jedem stilistischen Umfeld.

An SK 1 und SK 2 lassen sich bereits die erst viel später von Dieter Rams definierten zehn Thesen zum Braun Design mühelos interpretieren, so unter anderem:
Gutes Design ist unauffällig.“
Gutes Design ist ehrlich.
Gutes Design ist langlebig.“

Ein SK 1 oder SK 2 gehört – ebenso wie der „Schneewittchensarg“ – in jede Sammlung. Die schönsten Stücke sind die späteren Modelle SK 2/2 oder SK 25, mit dem kleinen Braun-Zeichen und der gelben Leuchtdiode, in den Farben graphit und hellgrau.

Die wesentlichen Merkmale des Braun SK 2/2:
Die Sendereinstellung erfolgt über einen Skalenanzeiger mit roter Linie, der durch ein Schneckengetriebe der Wählscheibe bewegt wird. Die Skala ist ganz in weiß und trägt ein kleines Braun-Zeichen. Unter dem Braun-Zeichen befindet sich ein kleiner Leuchtpunkt, welcher innen über eine Lampe angestrahlt wird, als Betriebsanzeige. Die Rückseitenabdeckung ist aus Kunststoff.

Mein Braun SK 2/2 ist komplett restauriert. Er wurde von einem Radiotechniker überprüft, defekte Teile wie Röhren oder Kondensatoren sind ggf. ersetzt worden. Das Gehäuse ist in lichtgrau seidenmatt, das Frontgitter in weiß fachgerecht neu lackiert worden. Das Netzkabel mit Stecker und die Rückwand [sehr gute Reproduktion, besser als das Original] sind ebenso erneuert worden.